
GenZ verstehen: Wenn Entschuldigung plötzlich Schere heißt
04.12.2025 - „Schere“ – das klingt zunächst harmlos. Nach Bastelstunde, Kindheit oder Bürobedarf. In der Sprache der Generation Z aber hat das Wort eine völlig neue Funktion bekommen. Es steht für ein Schuldeingeständnis. Für einen Rückzieher. Für das kleine Eingeständnis: „Ja, das war daneben. Mein Fehler.“ Und es funktioniert besser, als jede lange Entschuldigung es je könnte.
Ob in Gruppenchats, Storys oder Kommentaren – „Schere“ ist zur lakonischen Pointe geworden, mit der die Gen Z eigene Patzer entschärft. Wer „Schere“ schreibt oder sagt, nimmt sich selbst auf die Schippe und zeigt zugleich: Ich weiß, dass ich übertrieben habe. Oder danebenlag. Oder einfach nicht nachgedacht habe. Ich geb’s zu. Und ich mach kein Drama draus.
Handzeichen begleitet Ausdruck
Der Begriff „Schere“ stammt ursprünglich aus der Gaming- und Streaming-Kultur. Von da aus wanderte er in die Alltagssprache weiter. Heute taucht er gerne in Kombination mit der entsprechenden Handbewegung auf – mit einem Spalt zwischen Mittel- und Ringfinger. Weil das motorisch nicht jedem möglich ist und – zumindest ältere Generationen – eher an den vulkanischen Gruß aus „Raumschiff Enterprise“ erinnert, ist es auch völlig in Ordnung einfach beide Hände entschuldigend zu heben. Geste und Begriff zeigen: Fehler sind erlaubt, wenn man sie erkennt. Und vielleicht sogar darüber lachen kann.







