Reichweiten-König ist zurück

Die neuen Möglichkeiten von WhatsApp sind auch für Verlage spannend

Nach dem Newsletter-Aus bei WhatsApp im Dezember 2019 startet der Messenger-Dienst ein neues Angebot: Über kostenpflichtige WhatsApp Business Nachrichten können Unternehmen personalisierte Empfehlungen oder neue Produkte und Events mit ihren Kundinnen und Kunden teilen. Welche Möglichkeiten sich Verlagen bieten, erklärt der Messenger-Experte Matthias Mehner vom Münchner Unternehmen MessengerPeople im Interview.

Herr Mehner, wie können Zeitungsverlage die neue Möglichkeit, Kundinnen und Kunden proaktiv per WhatsApp-Nachricht anzusprechen, nutzen?

Der klassische Klick-&-News-Newsletter lässt sich nicht eins zu eins in das Format der WhatsApp Business Nachrichten übertragen. Unter anderem ist der Service für Unternehmen kostenpflichtig. Zeitungsverlage sollten daher eher wie ein E-Commerce-Unternehmen denken und sich fragen, welche Produkte oder Dienstleitungen sie per WhatsApp an ihre Kunden verkaufen können. Ich denke da nicht nur an (Digital-)Abonnenten, sondern auch an Leserreisen, Weiterbildungen oder an Aktionen gemeinsam mit Werbepartnern.

Welche Erfolge lassen sich über diese Push-Nachrichten erzielen?

Messenger haben weder Algorithmus noch Spam-Filter und erreichen jeden Abonnenten nahezu in Echtzeit. Außerdem bekommen Nachrichten per Messenger natürlich viel mehr Aufmerksamkeit und werden daher sehr oft weitergeleitet und geklickt. 35 bis 50 Prozent bei den Klickraten sind keine Seltenheit. Mit WhatsApp kommt jetzt natürlich der absolute Reichweiten-König zurück ins Spiel – hier reden wir von circa 60 Millionen Deutschen, die diesen Messenger täglich nutzen.

Wo liegen Ihrer Meinung nach die Vorteile gegenüber den klassischen Newslettern via Mail?

Ganz klar in der erweiterten Zielgruppenansprache. Meine Neffen, beide unter 25, nutzen ihre E-Mail-Adresse beispielsweise sehr ungern und nur, um sich bei Instagram oder TikTok einzuloggen. Meine Eltern sind um die 60 und ihre E-Mail-Nutzung fällt ähnlich gering aus. Auf WhatsApp sind dagegen alle aktiv!

Wie kann ein Verlag die Zielgruppen mit dem neuen Service tatsächlich erreichen und überzeugen?

Ähnlich wie beim E-Mail-Newsletter muss ich meine eigenen Touchpoints, wie die Webseite, nutzen, um den Service zu promoten. Unsere Erfahrung aus den letzten sechs Jahren zeigt, dass die Unternehmen am erfolgreichsten sind, die WhatsApp auch als Dialogkanal verstehen und nicht einfach nur Inhalte versenden. Natürlich kann ein Zeitungsverlag nicht jede WhatsApp-Nachricht beantworten, aber Aktionen wie z. B. eine Stunde Chat pro Woche mit dem Chefredakteur oder Gartenexperten, ein Gewinnspiel um das schönste Urlaubsfoto – etwa in Kooperation mit einem Werbepartner – oder eine Leserumfrage zu einem speziellen Thema treiben das Engagement und die WhatsApp-Abonnentenzahlen schnell in die Höhe.

Wie schätzen Sie den Ressourcenaufwand ein, wenn man diesen Service anbieten möchte?

Auch wenn die erste Einrichtung bei WhatsApp vielleicht etwas ungewohnt ist, bleibt der Aufwand überschaubar. Wer einen Tweet oder Facebook-Post absetzen kann, kann auch Newsletter per WhatsApp verschicken.

Vielen Dank für das Interview!

 

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