Ortsübergreifende Cardnetzwerke – Digitalisierungsschub für drei Modellregionen in MV

Projekt Gästekarte Fischland-Darß-Zingst

Seit dem 10.01.2023 erhalten die Übernachtungs-und Tagesgäste der Gemeinden Ahrenshoop, Born a. Darß, Dierhagen, Graal-Müritz, Prerow, Wieck a. Darß, Wustrow und Zingst sowie der Städte Barth und Ribnitz-Damgarten von ihren Vermietern die Gästekarte für Fischland-Darß-Zingst (FDZ). Alle zehn Gemeinden arbeiten schon einige Jahre mit dem AVS-Meldescheinsystem, das unter Federführung des Tourismusverbands Fischland-Darß-Zingst e.V. zu einer orstübergreifenden Cardplattform erweitert wurde. Die Vermieter der Gemeinden können ihren Gästen die Gästekarte klassisch in Papierform und zusätzlich als DigiCard to go (digitale Gästekarte) zur Nutzung auf dem Smartphone zu Verfügung stellen.

Mit der Gästekarte FDZ erhalten die Besucher der Region Ermäßigungen bei einer Vielzahl von Erlebnis-und Freizeitanbietern. Hierzu gehören neben zahlreichen Museen, Galerien und Stadtführungen auch Schifffahrten, die Darssbahn und der Vogelpark in Marlow. 

AVS hat in Abstimmung mit dem Tourismusverband das Cardbackend aufgesetzt, die Schnittstellen zu den Meldescheinsystemen eingerichtet und die Hardware zur stationären und mobilen Gästekartenkontrolle sowie zur Ausgabe von Tageskurkarten bereitgestellt. Daneben sind Schnittstellen zu Kassensystemen in Umsetzung.

Projekt UsedomCard

Die UsedomCard ist ebenfalls seit dem 01.04.2023 ein Angebot der Usedom-Gemeinden Loddin, Karlshagen, Koserow, Trassenheide, Zempin, Zinnpowitz, Ückeritz sowie der Kaiserbäder. Sie richtet sich an die Übernachtungs-und Tagesgäste sowie Jahreskurkarteninhaber. Die bereits seit 2018/2019 bestehenden Systeme KaiserbäderCard und die Gästekarte Ückeritz werden dazu organisatorisch in der UsedomCard aufgehen. Vor der technischen Systemumsetzung war – begleitet von der Usedom Tourismus GmbH (UTG) – die Schaffung einer gemeinsamen Kursatzung die zentrale Herausforderung. Auf deren Basis gelten nun vier Kategorien und Tarife einheitlich in allen acht Gemeinden.

Auch auf Usedom sind die Gemeinden bereits langjährige Nutzer des AVS-Meldescheinsystems, das von der UTG zusammen mit der AVS zu einem ortsübergreifenden Cardsystem erweitert wurde. Die Vermieter stellen die UsedomCard ihren Gästen ausgedruckt als Papierkarte oder als DigiCard to go (digitale Gästekarte) zu Verfügung, während sich die UsedomCard für Tagesgäste in Vorbereitung befindet.

Im Startjahr sollen mögliche Vorteilsleistungen der UsedomCard technikfrei, d. h. mit Überprüfung auf Sicht, genutzt werden können. Die technische Kontrolle mithilfe der von AVS gelieferten Hardware und Schnittstellenlösungen ist für 2024 geplant. Zudem ist die freie Fahrt mit der UsedomCard in den Bussen der Usedomer Bäderbahn (UBB), sowie den Bahnen der DB Regio vorgesehen. Für die Freifahrt in der UBB kann auf die bestehenden technischen Strukturen der KaiserbäderCard und Gästekarte Ückeritz aufgesetzt werden. Für diese Projekte wurde bereits 2018/2019 die Umsetzung der technischen Kontrolle durch AVS und Smart Transit, dem technischen Dienstleister der UBB, eingerichtet. Bis Ende 2023 wird das System UsedomCard erweitert und alle acht Gemeinden auch technisch darin zusammengefasst.

Projekt "SEENPLATTE rundum" 

In den Orten Waren (Müritz), Röbel/Müritz, Klink und Rechlin können bereits seit 2018 Übernachtungsgäste mit der Gästekarte „MÜRITZ rundum“ an der Mecklenburgischen Seenplatte von der kostenfreien Nutzung des ÖPNV profitieren. Das Angebot ist zum Vorreiter für umlagefinanzierte Mobilität im nord-und ostdeutschen Raum geworden.

Im Rahmen des Modellprojektes „SEENPLATTE rundum“ werden mit Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern wichtige Grundlagen für die Digitalisierung und Erweiterung des Angebots geschaffen. Ein Baustein ist die flächendeckende Ausweitung und funktionale Erweiterung des in der Region etablierten AVS-Meldeschein. Koordiniert wird der Prozess durch den Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte.

Die Meldescheinmoule schaffen die Voraussetzung für die Umsetzung eines digitalen Reiseführers mit integrierter Gästekarte. Im Mai erfolgt die Freischaltung der „DigiCard to go“ und des „PreCheck-in“ in den ersten sieben Urlaubsorten sowie die Einführung des Rechnungsportals nach individuellem Bedarf. Im weiteren Projektverlauf ist die Einführung des Meldescheinsystems und der digitalen Gästekarte in mindestens fünf weiteren Orten der Mecklenburgischen Seenplatte geplant. Zudem ist im Rahmen einer ortsübergreifenden Cardplattform die Ausstattung erster Akzeptanzstellen mit digitalen Lesegeräten vorgesehen. Neben der Integration der öffentlichen Mobilität sollen perspektivisch auch Vergünstigungen von Freizeitangeboten im System realisiert werden.

Zusammenfassung

Den Modellregionen Mecklenburg-Vorpommern mit ihren jeweiligen Projektkoordinatoren gelingt es durch ihr Engagement für die Digitalisierung der einzelnen Destinationen, sowohl den Gästen eine noch attraktivere Urlaubsregion zu präsentieren als auch innerbetriebliche Prozesse zu vereinfachen. Wir als AVS sind stolz, ein bedeutender Teil dieser Entwicklung zu sein und freuen uns auf die weiterhin vertrauensvolle wie konzentrierte Zusammenarbeit.