Geldwäsche, lokale Gutscheinsysteme und Sachbezug: Das waren die Themen des Prepaid Kongresses 2023

Unter dem Motto: „Prepaid-Produkte voraus! Regulatorik, Politik und Anwendungsfälle aus der Praxis“ fand der 8. Prepaid Kongress am 27. April 2023 in Berlin statt. Ein Tag, an dem sich Politik, Wirtschaft und Handel trafen, um sich über die neuesten Entwicklungen der Branche auszutauschen. 

 

Das beschäftigt die Prepaid-Branche

Der Kongress begann mit einer Begrüßung durch die beiden Vorstandsprecher des PVD (Prepaid Verband Deutschland e. V.). Anschließend begann die Vortragsreihe direkt mit einem Überblick zu aktuellen Marktdaten zum deutschen und europäischen Prepaid-Markt. Auch die Nutzung von Prepaid-Karten im ÖPNV wurde neu beleuchtet.

Nach einer kurzen Kaffeepause folgten die Vorträge zu den Themen Geldanlagen für Frauen, Vertriebschancen von Finanzprodukten am POS, Neuigkeiten zum Thema Sachbezug und ein Talk zu den Herausforderungen mit genau diesem Thema.

Das Thema Geldwäsche nahm nach der Mittagspause einen gesamten Block mit einem Regulatory Update, einem Impulsvortrag und einem Politik-Talk ein. Der letzte Talk des Tages lenkte besonders Aufmerksamkeit auf sich. Zum Thema „Willkommen daheim – Erfolgsfaktoren lokaler Gutscheinkonzepte“ diskutierten drei Experten der Branche.

 

Großes Thema des Kongresses: Lokale Gutscheinkonzepte

Stadtgutschein, City-Gutschein,… diese Begriffe stehen für lokale Gutscheinsysteme. Ihr Ziel ist es, den regionalen Einzelhandel durch ein gemeinsames Gutscheinprogramm zu unterstützen und die Menschen dazu zu bewegen, lokal zu kaufen. Dafür gibt es unterschiedliche Ansätze. Deshalb fragte sich die Gruppe, bestehend aus den drei Expert*innen Annerose Kiesel (Sales Director, KeepLocal GmbH), Patrick Kosmala (Geschäftsführer, PayNowEatLater GmbH) und Dirk Fischer (Leiter Account Management, AVS GmbH) sowie die Moderatorin Carmen Hentschel, was eigentlich die Erfolgsfaktoren von lokalen Gutscheinprogrammen sind.

Die Antwort der Expert*innen auf den Punkt gebracht: Engagierte Treiber vor Ort, die Handel, Gastronomie und Arbeitgeber in einem Programm zusammenbringen; einfache Lösungen zur Anbindung der Händler und Gastronomen als Akzeptanzstellen.

Dafür ist es essenziell nicht nur die Betreiber (meist Stadtmarketingorganisationen), sondern eben vor allem die lokalen Handels- und Dienstleistungsunternehmen von dem Gutscheinprogramm zu begeistern. Das schafft man laut der Expert*innen, durch einfache und bewährte Lösungen am PoS, effektives Gutscheinmarketing und clevere Vertriebsideen wie z. B. das Einbinden von Arbeitgebern. Denn durch die Integration von Arbeitgebern in das Gutscheinsystem kann der Gutschein in Höhe des steuerfreien Sachbezugs an Mitarbeitende weitergegeben werden. So fließt regelmäßig Guthaben auf die Gutscheine und bei Einlösung durch die Arbeitnehmer zusätzliche Umsätze zu den Händlern und Gastronomen der Region.

Auch die aktuelle Entwicklung der Gutscheinprogramme beschäftigte die Diskussionsrunde. Da ging es vor allem, um die Auswirkungen der Pandemie. Hier bestätigen alle drei, dass Corona die Bereitschaft für digitale Lösungen nur beschleunigt hat. Viele Städte haben bereits noch in der Krise angefangen, sich ein digitales Gutscheinsystem aufzubauen, um die Händler und Dienstleister auch während der Schließungen unterstützen zu können. Dieser Trend setzte sich nun - auch nach der Pandemie weiter fort. Die lokalen Gutscheinsysteme werden aktuell vielerorts neu eingeführt oder bestehende Systeme digitalisiert.

Zusammenfassung der Erfolgsfaktoren lokaler Gutscheinsysteme:

Unkomplizierte und bewährte Lösungen am PoS (einfach zu bedienendes System)
Effektive und langfristige Marketingaktionen
Breitgefächerte Vertriebswege
Integration von Arbeitgebern (Stichwort „steuerfreier Sachbezug“)