3 Jahre „Gästekarte mobil“ – Ein Erfolgsmodell für die Sächsische Schweiz!?

2019 waren alle Vorbereitungen getroffen…

Die rechtlichen und organisatorischen Aspekte waren geklärt. Die Verträge mit dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und dem Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (RVSOE) zur kostenfreien Nutzung des ÖPNV`s in der Sächsischen Schweiz mit der „Gästekarte mobil“ wurden geschlossen. Der Tourismusverband Sächsische Schweiz hatte die Akquisegespräche mit den Kommunen zur Projektteilnahme aufgenommen. Und dann kam die Pandemie.

Trotz der denkbar schwierigen Startbedingungen gelang es mit der Stadt Pirna den ersten kommunalen Partner zu gewinnen. Kurze Zeit später schlossen sich weitere Gemeinden an, so dass bis heute 10 Kommunen teilnehmen. Mittlerweile erhalten alle Übernachtungsgäste dieser Kommunen die „Gästekarte mobil“ und können während ihres Aufenthalts die ÖPNV-Leistungen in der Region kostenfrei nutzen. Die Refinanzierung erfolgt durch einen Umlagebetrag aus der Kurtaxe der jeweiligen Orte, die zu diesem Zweck in den Kommunen angepasst wurde.

Informationen zum Projekt „Gästekarte mobil“ finden sich hier.

Schon diese Entwicklung allein ist als Erfolg zu werten. Allerdings wollte der Tourismusverband Sächsische Schweiz genauer hinschauen und beauftragte das Partner-Konsortium aus dwif GmbH, PTV Transport Consult GmbH und der IRS Consult mit der Erfolgsevaluierung des Modellprojekts.

Die durchgeführten Vor-Ort- sowie Online-Gästebefragungen, die Verkehrs- und Erreichbarkeitsanalysen und die Gegenüberstellung mit vergleichbaren Projekten in Deutschland zeigen:

Die „Gästekarte mobil“ beeinflusst das Mobilitätsverhalten der Gäste in der Sächsischen Schweiz und sorgt bereits jetzt für positive Effekte in der Region. Allerdings besteht auch Verbesserungspotential für das ÖPNV-Angebot. Einen Blick auf die Evaluierungsergebnisse gibt das dwif mit einem kurzen Projektartikel hier.

In einem weiteren Schritt wurden die finanziellen Aspekte der ÖPNV-Integration untersucht. Mit gezielten Analysen aus den Gästemobilitätsbefragungen, Verkehrs- und Tarifanalysen sowie gesicherten Berechnungsmethoden entwickelte das Partner-Konsortium ein quantitatives Fundament für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und dem potentiellen Erlösanspruch für den ÖPNV als zentral wichtigen Leistungspartner.