Markt für digitale Abonnements ist gesättigt – Herausforderung liegt in der langfristigen Kundenbindung

Studie zeigt strategische Hebel für nachhaltige Abo-Entwicklung

Wie können Anbieter ihr Abo-Angebot strategisch weiterentwickeln und neue Nutzergruppen erschließen? Um diese Potenziale besser zu verstehen, hat die Unternehmensberatung BearingPoint im Februar 2025 über 4.000 Personen in Deutschland und Frankreich befragt – alle mit mindestens einem digitalen Abo. Die daraus entstandene Submix Studie 2025 gibt Einblicke in Nutzungsverhalten, Zahlungsbereitschaft und Markttrends.

Deutsche Haushalte verfügen im Schnitt über mehr als vier kostenpflichtige digitale Abonnements. Besonders beliebt sind Video-on-Demand-Dienste: 78 Prozent der deutschen Abonnenten nutzen mindestens einen solchen Service – allen voran Amazon Prime Video sowie Netflix. Auch Musikstreaming ist in Deutschland beliebt: 47 Prozent der Befragten besitzen ein kostenpflichtiges Musikabo, meist bei Spotify, das mit einer Zufriedenheitsrate von 99 Prozent an der Spitze liegt.

Hohes Interesse an Bundle-Angeboten

Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich zeigt sich jedoch eine deutliche Diskrepanz zwischen den geplanten und den tatsächlichen Ausgaben für Abonnements. Während die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft bei 34 Euro pro Monat liegt – etwas höher als in Frankreich, wo sie 31,50 Euro beträgt –, geben deutsche Nutzer tatsächlich etwa 55 Euro monatlich für digitale Inhalte aus, wobei vor allem Gaming-Abos die Kosten nach oben treiben.

Für den Zeitungsmarkt bedeutet das: Preismodell und Mehrwert müssen transparenter kommuniziert und wirtschaftlich attraktiver gestaltet werden. Rabattierte Bundle-Angebote bieten einen Hebel. Laut Studie zeigen 59 Prozent Interesse an kombinierten Paketen, etwa mit Musik-, Video- oder Nachrichteninhalten. Das ist eine klare Einladung, Kooperationsmodelle mit anderen Content-Anbietern zu prüfen oder interne Multimarken-Angebote zu bündeln.

„Der Markt für digitale Abonnements ist reif, aber zunehmend gesättigt. Die zentrale Herausforderung für Anbieter liegt nicht im Wachstum durch neue Kundinnen und Kunden, sondern in der langfristigen Bindung der bestehenden. Wer heute auf attraktive Preismodelle, überzeugende Bundle-Lösungen und intelligente Werbestrategien setzt, sichert sich entscheidende Vorteile im Wettbewerb“, so das Resümee von Thomas Heiß, Partner bei BearingPoint.

Studie zum Download

Die BearingPoint-Submix-Studie basiert auf über 4.000 Befragungen in Deutschland und Frankreich, darunter 2.129 Entscheider in deutschen Haushalten mit mindestens einem kostenpflichtigen digitalen Abonnement. Erhoben wurden u. a. Nutzung, Zahlungsbereitschaft, Kündigungsgründe und Akzeptanz neuer Preismodelle. Die vollständige Studie steht hier zur Verfügung.