Trends im stationären Handel: Kundenbindung durch Kundenkarten?

Seit 2000 ist die Zahl der Händler, die Kundenbindungsprogramme in Form von Kundenkarten anbieten, signifikant gestiegen. Anfang der 2000er waren Tegut, DM und EDEKA noch Vorreiter. Heute bieten Baumärkte, Tiernahrungsgeschäfte und alle bekannten Lebensmittelhändler (bis auf Aldi und Norma) eigene Kundenkarten an. Die DHBW stellt damit in ihrer Forschung fest: Die Relevanz der Kundenkarte nimmt zu! (Quelle: DHBW, Stephan Rüschen et al., Februar 2022).

 

Warum nutzen so viele Unternehmen Kundenkarten?

Das Besondere an Kundenkartenprogrammen ist, dass durch sie Eins-zu-Eins-Beziehungen zwischen Kunden und Unternehmen entstehen (DHBW, S.9). Kund*innen werden für ihre Unternehmenstreue belohnt. Unternehmen stabilisieren Kundenbeziehungen und erhalten wichtige Kundendaten.

 

Wie funktionieren Kundenkarten?

Grundsätzlich ist es ganz einfach: Kund*innen erhalten eine physische oder auch eine digitale Kundenkarte. Diese ermöglicht es ihnen, zu besonderen Konditionen im Unternehmen einzukaufen. Das funktioniert zum Beispiel, indem die Kund*innen Punkte oder Prämien sammeln, Rabatte, Coupons oder Gutscheine erhalten oder per Cashback-System langfristig sparen.

 

Wie profitieren Unternehmen von Kundenkarten?

Zum einen sind Kundenkartenprogramme ein optimales Instrument der Kundenbindung. Zum anderen erhalten die Unternehmen hilfreiche Informationen über den Kunden und sein Kaufverhalten. Diese Daten kann das Unternehmen wiederum in die Marketingaktionen zur Kundenbindung einbinden. Das Zauberwort heißt hier also Personalisierung! Und das kommt auch bei den Kund*innen an:

 

  • 74 % der Kund*innen wünschen sich eine individuelle Ansprache.
  • 44 % der Käufer werden durch personalisierte Shopping-Experience zu regelmäßigen Kunden.
  • 49 % der Kunden kaufen mit personalisierter Werbung mehr als geplant.

Quelle: DHBW, Stephan Rüschen et al., Februar 2022